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Der Untergang des Hauses Usher

Der Untergang des Hauses Usher ist eine Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe. Sie erschien 1839 im Burton´s Gentleman´s Magazine, das von 1837 bis 1841 in Philadelphia erschien.
Zur Handlung:
Ein namenloser Erzähler besucht seinen Freund Roderic Usher. Dieser bat ihn in einem Brief um seine Gesellschaft, da er an einer Nervenkrankheit leidet und außer seiner Schwester niemanden mehr hat. Die Ushers sind ein bedeutendes Adelsgeschlecht, das aber quasi ausgestorben ist, da Roderic und seine Schwester Madeline die einzigen noch lebenden Ushers sind.
Schon das Haus wirkt auf den Erzähler gespenstisch. Es liegt, wie für herrschaftliche Anwesen üblich, sehr abgelegen, umgeben von einem See, der verflucht sein soll. Ein breiter Riss zieht sich über die Fassade. Drinnen wirkt es nicht viel einladender. Roderic kann aufgrund seiner Krankheit kein Tageslicht ertragen, so dass immer die Vorhänge verschlossen sind.
Außer Usher ist nur noch seine Schwester anwesend, die aber bald nach der Ankunft des Erzählers ebenfalls krank wird und ein paar Tage später stirbt. Die beiden Männer tragen den Leichnam in die Gruft des Hauses, um sie in einem Sarkophag zu begraben.
Der Zustand Roderics verschlechtert sich weiter. Um ihn aufzuheitern, liest der Erzähler ihm eine Ritterballade vor. Draußen ist es stürmisch und gewittrig. Es blitzt und donnert und der Wind pfeift um die Hausecken. Doch die Verse und die Geräusche bewirken, dass Roderic immer ängstlicher wird. In dieser Stimmung gesteht Roderic seinem Freund, dass seine Schwester noch nicht tot war, als sie sie begruben. Kurz darauf erscheint Madeline in ihrem Grabgewand und blutüberströmt. Sie stürzt sich auf ihren Bruder, der einen tödlichen Schock erleidet. Der Erzähler flieht aus dem Haus, das hinter ihm zusammenstürzt.


Das Thema des Verfalls ist in der Geschichte von Anfang an präsent. Da ist ein ehemals beeindruckendes Gebäude, über dessen Fassade sich ein breiter Riss zieht. Man erwartet in so einem Haus nicht nur die Familie, sondern auch viel Dienstpersonal vorzufinden, aber es ist beinahe menschenleer. Nur die beiden Geschwister leben noch dort. Sie sind die letzten ihres Geschlechts, aber Roderic ist zu krank, um zu heiraten und das Haus Usher vor dem Untergang zu retten.
Die Geschichte erschien 1839 und damit etwa zwanzig Jahre nach Frankenstein oder Der Vampyr. Die Erzählart ist aber eine ganz andere. Hier legt sich nicht der Protagonist leidend ins Bett, während das Unheil seinen Lauf nimmt. Der Erzähler versucht im Gegenteil zu verstehen, was vor sich geht. Er versucht seinen Freund aufzuheitern und das Geschehene einzuordnen, was ihm am Ende aber nicht gelingt. Im Gegensatz zu den beiden anderen Geschichten liegt der Focus hier mehr auf der Beschreibung des Geschehens als auf dem Innenleben des Protagonisten. Ich persönlich mag diese Erzählweise lieber, weil sie spannender ist und nicht so langatmig ausufernd. Für mich ist Der Untergang des Hauses Usher eine spannende und tragische Geschichte, die genau die Elemente enthält, die ich von einer Schauergeschichte erwarte und für die ich sie auch mag.

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