Gedanken zur Literatur · 27. Mai 2021
Bei Instagram inszenieren Lesebegeisterte sich gerne als schöngeistige Menschen mit Sinn für Ästhetik: Vor einer Bücherwand steht ein Lesesessel, daneben ein kleines Tischchen mit einer Tasse Tee darauf, vielleicht liegt noch eine Tafel Schokolade daneben. Da schmökern sie dann in einem guten Krimi oder in einem Klassiker. Sie versinken in fremden Welten. Wurde deshalb nicht die Schrift erfunden? Damit Menschen Romane, Gedichte und Lieder verfassen konnten? Oder dienten die ersten Schriften

Tannöd
Rezensionen · 22. April 2021
Tannöd ist ein abgelegener Bauernhof in einer ländlichen Gegend Deutschlands, aber näheres erfahren wir nicht. Wir erfahren auch nicht, wem die Zeuginnen und Zeugen ihre Geschichte erzählen. Sie oder er verbrachte vor vielen Jahren einen Sommer im Dorf bei Verwandten und kehrt jetzt noch einmal zurück. In der Zwischenzeit wurden die Bewohnerinnen und Bewohner des Tannödhofes grausam ermordet. Die Tat wurde nie aufgeklärt, aber das Bewusstsein, dass jemand aus ihrer Mitte zu so einer Tat...

Achtsam Morden
Rezensionen · 08. April 2021
Den Roman Achtsam Morden finden Sie zur Zeit in jeder Buchhandlung in der Krimiabteilung. Aber das Buch ist kein Krimi. Klappentext: Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Work-Life-Balance wiederherzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte, und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren – allerdings nicht ganz auf die...

Der Untergang des Hauses Usher
Leseprojekt Horroklassiker · 25. März 2021
Der Untergang des Hauses Usher ist eine Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe. Sie erschien 1839 im Burton´s Gentleman´s Magazine, das von 1837 bis 1841 in Philadelphia erschien. Zur Handlung: Ein namenloser Erzähler besucht seinen Freund Roderic Usher. Dieser bat ihn in einem Brief um seine Gesellschaft, da er an einer Nervenkrankheit leidet und außer seiner Schwester niemanden mehr hat. Die Ushers sind ein bedeutendes Adelsgeschlecht, das aber quasi ausgestorben ist, da Roderic und seine...

Der Vampyr
Leseprojekt Horroklassiker · 04. März 2021
Was haben Frankenstein von Mary Shelley und Der Vampyr von John William Polidori gemeinsam? Beide Klassiker entstanden zur gleichen Zeit am Genfer See. Wir schreiben das Jahr 1816, das sogenannte Jahr ohne Sommer. Ein Jahr zuvor, im April 1815 war der Vulkan Tambora in Indonesien ausgebrochen, was im darauffolgenden Sommer zu schweren Unwettern, Überschwemmungen, niedrigen Temperaturen und Ernteausfällen in Mitteleuropa führte. Mary Shelley, ihr Mann Percy Bysshe Shelley, John William...

Mary Shelleys Frankenstein
Leseprojekt Horroklassiker · 20. Januar 2021
Frankenstein von Mary Shelley gehört wohl zu den bekanntesten Horrorromanen der Literaturgeschichte. Das erste Mal erschien er im Jahr 1818, damals noch anonym. Erzählt wird die Geschichte von Viktor Frankenstein, einem intelligenten und wissbegierigen jungen Mann aus Genf. In Ingolstadt studiert er Naturwissenschaften (nicht Medizin, wie oftmals falsch angenommen). Dort beschäftigt er sich intensiv damit, wie man toter Materie Leben einhaucht. Irgendwann verfällt er auf die Idee, einen...

Friedhof der Kuscheltiere
Leseprojekt Horroklassiker · 07. Januar 2021
Der Roman von Stephen King gehört zu meinem Leseprojekt, bei dem ich verschiedene Horrorklassiker lesen und rezensieren möchte. Zum Inhalt: Louis Creed zeiht mit seiner Familie von Chicago nach Ludlow, einem kleinen Ort in Maine, da er eine Stelle als Arzt an der Uni übernommen hat. Sie beziehen ein Haus direkt an einer stark befahrenen Schnellstraße. Louis freundet sich mit seinem Nachbarn Jud Crandall an. Der alte Mann verbrachte sein ganzes Leben in Ludlow und weiß viel über den Ort...

Rezensionen · 19. August 2020
Das Buch stammt laut Wikipedia aus dem 3. Jahrhundert nach Christus und wurde von einem Autor geschrieben, der sich Heliodoros aus Emesa nennt. Über ihn ist so gut wie nichts bekannt, außer, dass er diesen Roman schrieb. Er ist einer der wenigen noch erhaltenen Romane aus der griechischen Antike. Ich habe das Buch letztes Jahr bei den Römertagen in Xanten gekauft. Nicht weil der Klappentext so spannend erschien, sondern weil ich wissen wollte, wie sich ein antiker Roman von einem...

Gedanken zur Literatur · 12. August 2020
Je stärker die Frauen seit Beginn der Industrialisierung ins Haus verbannt wurden, umso stärker wurde das Lesen, vor allem von Romanen, eine weibliche Beschäftigung. In den Jahrhunderten vorher war es häufig der Hausherr, der laut aus der Bibel vorlas und somit das Wort Gottes verbreitete und seine Autorität verstärkte. Andere Bücher waren in den meisten Haushalten nur spärlich vorhanden, da sie einfach zu teuer waren. Mit Beginn der Aufklärung und allen gesellschaftlichen...

Gedanken zur Literatur · 05. August 2020
Vor einiger Zeit las ich das Buch »Gewalt« von Steven Pinker. Er vertrat darin unter anderem die These, wir Menschen seien heute weniger gewalttätig, weil wir uns durch das Lesen besser in andere Menschen, Zeiten und Orte hineinversetzen könnten. Es geht mir nicht darum, ob das stimmt oder nicht. Steven Pinker schrieb, bei Musterungen zum Ersten Weltkrieg habe man festgestellt, dass viele Männer in der Lage waren, einen Text zu lesen, aber den Inhalt verstanden sie nicht. Beispielsweise...

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